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Verschraubungen als wieder lösbare Verbindungen besitzen in der Automobilindustrie aufgrund der Häufigkeit, mit der sie zum Einsatz kommen (arbeitstäglich werden mehrere 100 Millionen Verbindungselemente bei deutschen Automobilherstellern verschraubt), eine herausragende Bedeutung. Bei der Herstellung einer Schraubverbindung wird zwischen dem eigentlichen Fertigungsvorgang und einem dem Fertigungsvorgang nachgelagerten Prüfvorgang unterschieden. Der Fertigungsvorgang erfolgt mit Hilfe geeigneter Werkzeuge, die auf Basis der Anziehvorschrift ausgewählt werden.
Dieser Band betrachtet den Prüfvorgang, der dem Fertigungsvorgang nachgelagert ist. Die teilweise integrierten Funktionen des Anziehwerkzeugs zur Überwachung des Prozessverlaufes sind nicht Gegenstand dieses VDA-Bandes. Die weitaus häufigste Form der Prüfung beruht auf der Ermittlung von Weiterdrehmomenten, die als Hilfsgröße für die eigentlich relevante Vorspannkraft dienen. Aufgrund des komplexen Zusammenhangs zwischen Vorspannkraft und Drehmoment ist die Aussage des Merkmals „Weiterdrehmoment“ nicht mit der Aussage direkt messbarer Merkmale zu vergleichen. Außerdem ist eine Mehrfachmessung dieses Merkmals am gleichen Objekt, wie sie zur Quantifizierung der Prüfprozesseignung üblich ist, nicht möglich. Durch jedes Lösen oder Weiterdrehen wird der Zustand des Messobjektes irreversibel verändert.
In diesem Band ist die Vorgehensweise aus dem VDA-Band 5 daher auf die Anwendung bei Schraubverbindungen entsprechend modifiziert.