Band 05.3_12/2024_DE

Die Automobilindustrie setzt optische Mess- und Prüfsysteme sowohl in der Produktion zur Qualitätssicherung als auch im Fahrzeug in Sensorsystemen vielfach ein. Durch Fortschritte im Bereich der Sensorik und der softwaregestützten Bildverarbeitung erfahren diese Systeme einen sich erweiternden Verbreitungsgrad. Dabei fehlt es in der Entwicklung und der Anwendung solcher Systeme bisher an Standards und Klärungen für den effizienten Eignungsnachweis und die Serienfreigabe.

Licht trägt eine Vielzahl von Informationen (Richtung, Intensität, Spektrum/Farbe, Polarisation etc.). Deshalb lassen sich mit optischen Systemen eine Vielfalt von Mess- und Prüfaufgaben bearbeiten. Allerdings muss Aufwand betrieben werden, um dabei Licht passend einzusetzen und aus ihm die relevanten Informationen robust abzuleiten. Optische Mess- und Prüfprozesse beinhalten deshalb Besonderheiten, die sich von der vorwiegend eindimensionalen Betrachtung aus dem VDA-Band 5 unterscheiden. Der vorliegende VDA-Band 5.3 hat das Ziel, diese Lücke mit einer praxisnahen Empfehlung zu schließen.

Der VDA-Band 5.3 setzt dabei folgende Schwerpunkte:

• Die Methodik zum Nachweis der Eignung von Mess- und Prüfprozessen für Produktion und Fahrzeug basiert so weit wie möglich auf der von VDA-Band 5.
• Es wird in VDA-Band 5.3 verstärkt auf die attributive Prüfung eingegangen.
• Der VDA-Band 5.3 betrachtet auch den Eignungsnachweis von Mess- und Prüfprozessen, deren Software-Komponenten durch Maschinenlernen erzeugt wurden.
• Der VDA-Band 5.3 behandelt sowohl optische Systeme, die als Unikat bzw. in kleiner Stückzahl in Labor, Entwicklung und Produktion eingesetzt werden (Qualitätssicherung), als auch solche, die in Großserie in Straßenfahrzeugen verbaut werden. Dies sind z. B. Frontkameras zur Erkennung vorausfahrender Fahrzeuge für die Nutzung in Notbremsassistenzfunktionen oder z. B. Kameras
• im Innenraum für die Überwachung der Aufmerksamkeit beim Fahren.