Diese VDA Empfehlung entspricht weitgehend DIN ISO 48-2, mit folgenden Abweichungen:
- Das Prüfverfahren kann für alle Elastomer-Bauteile angewendet werden.
- Vorbehandlung der Probekörper und Art der Einbettverfahren werden vorgegeben.
Die Durchführung der Messung an eingebetteten Probekörpern ist beschrieben.
Das Verfahren kann dazu dienen,
- Eignungsprüfungen an verschiedenen für eine solche Anwendung in Frage kommenden Elastomeren durchzuführen
(Gütefindung).
- Vergleichsuntersuchungen an verschiedenen Lieferchargen einer bestimmten Elastomerqualität durchzuführen (Gütesicherung).
Zwischen der Vulkanisation der Probe und der Untersuchung nach diesem Verfahren soll ein Zeitraum von mindestens 16 h und von höchstens 6 Monaten liegen.
Vor der Prüfung müssen die Probekörper min 8 h im unbeanspruchten Zustand bei (23 + 5) °C gelagert werden.
Das Prüfverfahren dient dazu, die Kugeldruckhärte von Elastomer-Probekörpern in dem Härtebereich von 35 bis 98 IRHD (Internationaler Gummihärtegrad) zu messen, unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen, die die Mikrohärteprüfung an Elastomer-Bauteilen, wie Radial-Wellen-dichtringen (RWDR), Stangendichtringen (SDR), O-Ringen oder ähnlichen Formteilen erfordert.
Der an Bauteiloberflächen ermittelte Härtewert weicht, bedingt durch die Einbettung, die unterschiedliche Bauteilgröße und durch die gegebenenfalls gekrümmte Proben-oberfläche, von der Härte der Mischung ab. Dieser Messwert ist ein bauteil- und präparationsspezifischer Referenzwert und wird als „scheinbare Härte" bezeichnet.
Es ist anzuwenden, wenn Probekörper gemessen werden, die wegen ihrer geringen Abmessungen und/oder Form besonderen Vorbehandlungen unterzogen werden müssen. Es ist zu berücksichtigen, dass eine gegebenenfalls vorhandene Inhomogenität, Oberflächenverhärtung, Unebenheit oder Rauheit (z. B. durch Schleifen) bei der Mikrohärteprüfung einen Einfluss auf das Messergebnis hat.
Die Besonderheiten des vorliegenden Prüfverfahrens liegen in
- der Probekörper-Vorbehandlung (siehe Pos. 3.4 und 3.5)
- der Fixierung der Probekörper während der Prüfung mittels eines zylindrischen Anpresskörpers.